Job Design: one woman, one big job

Danke @facebook.com/officialsuccesspictures

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In den Fabriken des 19. und 20 Jahrhunderts organisiert(e) die Arbeit den Menschen (und gibt den Takt vor 8 Stunden Arbeit, 8 Stunden Erholung - für die Männer - ?!, 8 Stunden Schlaf). In der Wissensgesellschaft, wo Informationen getauscht und neues Wissen produziert wird, kann/sollte der Mensch bestimmen, wie er arbeitet.

Die Hütehündin ist die wichtigste Arbeitskraft des Schäfer. Sie ersetzt 10 Schäfer. Der Schäfer gibt ihr herausfordernde Hüteaufgaben, die sie fordern, aber nicht überfordern. Der Eifer eines guten Hütehundes ist so unersättlich, dass er bis zum Exitus die Schafherde umkreisen oder die Furche (Ackergrenze) auf und ab laufen würde. Daher hat der Schäfer einen Reservehund dabei, um die Arbeitslast zu teilen. Doch wenn der Hütehund nicht genügend Beschäftigung hat und unterfordert ist, kommt er auf dumme Gedanken. Die Hunde teilen sich die Arbeit, doch jeder hat eigene Aufgaben, damit die beiden nicht in Rangkämpfe und Beziehungskonflikte abdriften: der eine sichert die rechte Seite, der andere ist für die linke Seite verantwortlich. Ganz nach dem Motto: one man, one big job. So sind die Kompetenzen und Verantwortlichkeiten klar getrennt.

Gutes Job Design sorgt für

  • anstrengende Aufgaben außerhalb der Bequemlichkeitszone, ohne zu überlasten

  • jeder trägt Verantwortung

  • one man/woman, one big job statt eine Aufgabe wird auf verschiedene Personen aufgeteilt, so dass nie etwas eigenständig fertig gebracht wird

  • Aufträge sind klar formuliert und priorisiert

  • wer an einer Aufgabe mit Priorität arbeitet, darf zusätzlich keine Routinearbeit ableisten und sich so verzetteln: first things first, second things not at all

Beim außergewöhnlichen Teambuilding mit Schafen schlüpft ein Team in die Rolle von Schäfer und Hund (ein guter Hund ersetzt 10 Schäfer + Schäfer = Team). Dabei haben manche NeuschäferInnen die Neigung, 995 Schafe durchbrennen zu lassen oder sich selbst zu überlassen, um 5 ausbrechende oder streikende Schafe wieder einzusammeln. Dies müssen natürlich andere tun. Der Kapitän geht zuletzt von der Brücke!

Übertragen auf die Welt der Wirtschaft heißt das:
Arbeit kann Menschen unter- oder überfordern. In der Leistungsgesellschaft, in der schon 10-Jährige davon reden, dass sie keine Zeit hätten, wird natürlich lieber über Überlastung gesprochen und Geschäftigkeit vorgeschoben. Doch auch Unterforderung (Bore out - Syndrom als Krankheitsbild) kennzeichnet die Arbeitswelt. Product Design ist gang und gäbe, Job Design dagegen unbekannt. Job Design würde dafür sorgen, dass die richtige Person an der richtigen Stelle ist, richtig gefordert ist und Nachrangiges anderen überlässt.


inspiriert von: Fredmund Malik, Führen Leisten Leben, Wirksames Management für eine neue Welt. Job Design und Assignment Control