teambuilding schafe hüten

#IchbingegenCovidgeimpft

Ok. Der Pieks macht Angst. Die Müdigkeit oder leichtes Unwohlsein danach ist doof. Dass wir heute 30-40 Jahre länger leben als noch unsere Vorfahren vor 150 Jahren, liegt auch am Impfen.

So viel Mathe muss sein:

Von 10 Covid-Patienten auf der Intensivstation sind 9 ungeimpft. Jeder dritte Covid-Patient auf der Intensivstation stirbt. 0,8% der Covid-Infizierten sterben.

führen, leisten, Team: Schafe Hüten Teambuilding - da brennt die Luft im Westerwald

Es ist auch wunderschön. Eine Teilnehmerin meinte neulich, davon würde sie noch Ihren Enkeln erzählen.

Die Schafe zu hüten und von A nach B zu führen ist eine Aufgabe, mit der das Team wächst. Es geht um Führung, Leistung und Spaß im Team. Da brennt immer die Luft. Beim Schäfer sieht es so einfach aus, weil ein guter Hund 10 Schäfer ersetzt.

Die Anführerin muss wie ein Dirigent Schafe und Team zu einem Gesamtkunstwerk zusammenführen. Jede Aktion der TeilnehmerInnen muss einen Beitrag zum Ganzen leisten. Ziel ist es, dass sich das Team nicht unter Wert schlägt, sondern das volle Potenzial ausreizt.

Teambuilding Schafe hueten Westerwald.jpg

Leadership is calmness under stress

danke @successpictures

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Geld und Macht verändern nicht den Charakter. SIe bringen ihn zum Vorschein.

Die Schäferin braucht Geld wie Heu. Im wörtlichen Sinn. Ein Schaf braucht ca. 10 kg Gras am Tag, um satt zu werden. Bei 1000 Schafen müssen also 10 Tonnen Gras pro Tag durch die Kehle, um die Herde satt zu kriegen. Stand Winter 2021: die letzten drei Jahren waren zu trocken und viele Schäfer mussten aufgeben (Klimawandel). Schäfer brauchen also auch ein Heu-Operating Budget: wie viel Gras und Heu ist mindestens nötig, um die Herde satt zu bekommen. Freie Fläche ist in Deutschland jedoch ein knappes Gut

Operating Budget = das Mindeste, um den Betrieb am Laufen zu halten

Innovation Budget = Maximum an Ressourcen, um eine Innovation erfolgreich zu machen

Beim Teambuilding mit Schafen schlüpft ein Team in die Rolle von Schäfer und Hund (ein guter Hund ersetzt 10 Schäfer + Schäfer = Team). Das Team führt die Schafe nicht nur von A nach B, sondern muss sie unterwegs auch satt kriegen. Von erlaubten Flächen. An so manchen Leckerbissen rechts und links des Weges müssen die Schafe vorbeigelotst werden. DIe Gier der Schafe muss gekontert werden. Vom Bauern stehlen kommt natürlich nicht in Frage. Mit dem Motto "Geht der Bauer schlafen, gehört der Acker den Schafen." kommt heute kein Schäfer mehr durch.

Übertragen auf die Welt der Wirtschaft heißt das:

Wie ein Schäfer muss jedes Unternehmen Kosten im voraus planen und auch Worst Cases antizipieren und dafür vorsorgen: Leadership is calmness under stress funktioniert nur, wenn in den fetten Jahren Vorräte für mögliche magere Jahre angelegt werden. Mit Überraschungen ist immer zu rechnen. Siehe Pandemie

inspiriert von: Fredmund Malik, Führen Leisten Leben, Wirksames Management für eine neue Welt. Budget und Budgetierung

Der Wurm muss dem Fisch schmecken, nicht dem Angler

Verschiedene Menschen, verschiedene Geschmäcker, verschiedene Verlockungen!Danke an für das Foto by Nathan Dumlao on Unsplash

Verschiedene Menschen, verschiedene Geschmäcker, verschiedene Verlockungen!

Danke an für das Foto by Nathan Dumlao on Unsplash

Der Schäfer kommuniziert mit seinen Tieren mit seiner Stimme und durch seine Körpersprache. Die Tiere, die als Art seit Millionen Jahren auf der Hut und ggf. auf der Flucht sind (nur die Erfolgreichen konnten ihre Gene und damit ihre Prädisposition weitergeben), haben einen siebten Sinn. Sie spüren, ob die Schäferin ihren Gesten oder Worten Taten folgen lässt oder eher nicht, ob sie meint, was sie sagt.

In der Kommunikation mit den Tieren müssen die Interessen der Tiere und des Schäfers zusammengedacht werden. Wenn die Schafe sich partout nicht vom Fleck bewegen wollen, könnte der Hütehund mit hohem Krafteinsatz die Schafe aufscheuchen und in eine bestimmte Richtung treiben. Oder der Schäfer lockt seine Leitschafe mit Leckerbissen, indem er zum Beispiel mit einer Brottüte raschelt und so Begehrlichkeiten weckt. Jede Kommunikation mit Menschen und Tieren muss dem Gegenüber einen Vorteil versprechen, um Veränderung zu bewirken. Der Vorteil muss natürlich größer sein als der Stress, der mit der Veränderung verbunden ist. Die Tiere lassen sich nur einmal enttäuschen. Der Schäfer, der nur mit der Brottüte (=Versprechen) lockt, aber nicht liefert, wird seine Schafe schnell wieder verlieren.

Erfolgreiche Kommunikation muss nicht nur logisch und wahrheitsgemäß sein. Sie muss auch einen Vorteil versprechen.

Erfolgreiche Kommunikation = Logik und Wahrheit + Rhetorik (Überzeugungskunst)

Schriftliche Kommunikation = Bericht u.a.

Beim Teambuilding mit Schafen schlüpft ein Team in die Rolle von Schäfer und Hund (ein guter Hund ersetzt 10 Schäfer + Schäfer = Team). Man kann die Tiere mit ihrem Vorteil locken oder mit Druck treiben. Die meisten Teams versuchen es zu Anfang mit Druck. Vielleicht weil man im Alltag zu oft die Peitsche statt Zuckerbrot spürt.

Übertragen auf die Welt der Wirtschaft heißt das:

Menschen brauchen in der Kommunikation nicht nur Fakten, sondern auch einen Vorteil, um sich zu bewegen. Was für den einen ein Vorteil, ist für den anderen ein Nachteil. Deshalb ist es wichtig, die entsprechende Vorteile aus der Sicht des Gegenübers zu erkennen. Der Wurm muss dem Fisch schmecken und nicht dem Angler.

Auch ein Bericht darf nicht nur logisch sein und die Wahrheit widerspiegeln. Er ist so zu schreiben, dass bei der Leserin die gewünschte Aktion ausgelöst wird, zum Beispiel soll ein Kunde das Angebot lesen und dann unterschreiben, ein Beamter soll den Antrag lesen und bewilligen. Der mit der gewünschten Handlung verbundene Vorteil muss natürlich größer als der Aufwand und das Risiko sein, das mit der Unterschrift verbunden ist. Damit ein Bericht etwas bewirken kann, muss er auch lesbar sein. Weniger ist mehr!

Es kommt jedoch vor allem darauf, dass der Autor des Bericht vertrauenswürdig ist. Wer in der Vergangenheit leere Versprechungen gemacht hat, darf in der Gegenwart nicht darauf hoffen, dass jemand seinen Versprechungen traut. Das wissen sogar die dummen Schafe auf der Wiese.

inspiriert von: Fredmund Malik, Führen Leisten Leben, Wirksames Management für eine neue Welt. Der Bericht

Danke für Photo by ThisisEngineering RAEng on Unsplash

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80% aller Führungskräfte halten mehr als die Hälfte aller Meetings (60%) für unproduktiv und ineffizient. Was hilft gegen multiplizierte Zeitverschwendung und die Meeting-Show der Kollegen/Innen?

Die Schäferin muss auch viele Gespräche führen. Hütehund und Schafe brauchen Anweisungen, die Bauern müssen gebauchpinselt werden, damit sie ihre Erntereste an die Schafe abtreten, Vereinbarungen mit Behörden für die Landschaftspflege und mit Fleischkunden müssen geschlossen werden, Dienstleister zum Beispiel zum Scheren der Tiere müssen angeworben und eingenordet werden...

Diese Besprechung sind jedoch kurz und knapp, weil Ziele und Aufgaben klar definiert und maximal 2-3 Parteien involviert sind. Es ist glaskar, was nach dem Gespräch erreicht sein soll: der Hütehund soll die Schafe von rechts nach links treiben, die Schafe sollen dem Schäfer folgen, morgen darf man auf die Wiese von Bauer Heinrich..

Effiziente Sach-Meetings erfordern

  • wenige, dafür relevante Tagesordnungspunkte

  • jeder Tagesordnungspunkt hat eine verantwortliche Person

  • stramme Sitzungsleitung (Klarheit darüber, was erreicht werden soll, die TeilnehmerInnen kennen schon im Vorfeld die Tagesordnung und sind inhaltlich auf dem Laufenden, Einhaltung des Zeitplans mit Bio-Pausen, Gesprächsleitung und ausschweifende Redebeiträge auf den Punkt bringen, Beachtung von Wortmeldungen, keine Sitzung ohne Beschlüsse "Was ist zu tun? Bis wann? Von wem?)

  • Dissens kommt vor Konsens

  • Follow up und Follow-Through

Bei jährlichen Beziehungs-Gesprächen unter vier Augen sollte folgendes zur Sprache kommen:

  • Was gefällt Ihnen an Ihrer Arbeit? Was nicht? Was sollte man anders machen?

  • Was kann ich als Chef tun, damit Sie leichter und wirksamer arbeiten?

Beim Teambuilding mit Schafen schlüpft ein Team in die Rolle von Schäfer und Hund (ein guter Hund ersetzt 10 Schäfer + Schäfer = Team). Dabei fallen zwei Arten von Teams auf: die einen machen sich ohne Plan an die Arbeit, jeder macht, was er für richtig hält, bis das totale Chaos ausgebrochen ist. Andere besprechen sich penibel, stellen Fragen und testen die Teamaufstellung in Trockenübungen. Mit dieser Vorbereitung hat man einen deutlichen Vorsprung gegenüber den planlosen Teams. Es passieren immer noch Fehler, doch alles läuft ruhig und kraftschonend.


Übertragen auf die Welt der Wirtschaft heißt das:

Man muss miteinander reden. Dissens führt zu besseren Lösungen. Doch folgenloses und zweckloses Palavern kosten Zeit und Nerven. Eine sehr praktische Lösung, um Meetings kurz und knapp zu halten, ist es, die Stühle aus dem Raum zu bringen. Sobald es sich die Teilnehmerinnen mal gemütlich gemacht haben, gibt es keinen Grund sich zu beeilen und wieder an die Arbeit zu gehen. Krankenhausärzte, bei denen jede Minute über Leben und Tode entscheiden kann, machen wichtige Patientenbesprechungen im Stehen. Dabei will niemand das Meeting durch Nebensächlichkeiten in die Länge ziehen. Das wollte vielleicht auch der Liebe Gott, weshalb sie uns Menschen nur einen HIntern, aber dafür zwei Beine gegeben hat. Ebenso eine Zunge und zwei Ohren. Zuhören und in Bewegung bleiben heißen vielleicht die Messages!

inspiriert von: Fredmund Malik, Führen Leisten Leben, Wirksames Management für eine neue Welt. Die Sitzung

Kontrolle = Früherkennung

Nicht ob man kontrolliert, sondern wie man kontrolliert ist die Frage: demotivierend durch Mikromanagement oder stichprobenartig und Gesicht wahrend (nötiges Kontrollminimum).


Oft sieht es so aus, als ob der Schäfer jeden Tag damit verbringt, seinen Schafen beim Fressen zuzuschauen. Mitnichten. Sie kontrolliert, ob ihre Schafe normal fressen, normal auftreten und normal ausschauen. Kein Appetit, humpeln, Lethargie etc. können auf gesundheitliche Probleme hindeuten. Man könnte von fürsorglicher Kontrolle sprechen.

Eine steuernde Form der Kontrolle ist es, wenn ein mobiler Zaun oder ein wachsamer Hütehund Grenzen setzen und bewachen. Denn auch für Schafe gilt: woanders ist das Gras immer grüner.

Ohne solche fürsorglichen und steuernden Kontrollen würden die Schafe gesundheitlich leiden und Verbotenes oder das Falsche fressen. Kontrolle gehört somit zum Alltag eines Schäfers.

Früherkennung = je früher ein Problem erkannt wird, desto leichter das Gegensteuern und die Lösung.

persönlicher Augenschein schlägt Berichte, die beschönigen oder einfach nicht alles erfassen können.

Die Einhaltung von Vereinbarungen/Grenzen muss wasserdicht kontrolliert werden.

Beim Teambuilding mit Schafen schlüpft ein Team in die Rolle von Schäfer und Hund (ein guter Hund ersetzt 10 Schäfer + Schäfer = Team). Hierbei kommt es auch darauf an, dass das Team bestimmte Grenzen hält, damit die Schafe nicht auf fremde Wiesen laufen und Flurschaden anrichten oder in die Pferdekoppel eindringen und die Pferde scheu machen.

Übertragen auf die Welt der Wirtschaft heißt das:

Zu viel Kontrolle ist schlecht, weil sie Zeit frisst und als Mikromanagement Menschen demotiviert und in die innere oder tatsächliche Kündigung treibt. Zu wenig Kontrolle führt zu MIssbrauch und Skandalen. Auf das richtige Maß kommt es an. Der andere soll wissen, dass er kontrolliert werden kann, und ein Erwischt werden Konsequenzen hat

inspiriert von: Fredmund Malik, Führen Leisten Leben, Wirksames Management für eine neue Welt. Kontrollieren

Die effektive Führungskraft: First things first and second things not at all

Danke @successpictures

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Für Ziele sorgen und mit Zielen führen, damit Arbeit zu Leistung wird.
(Mit Zielen führen ist übrigens keine Erfindung von US-Gurus, auch wenn vielleicht so getan wird. Bei der Schlacht von Königgrätz 1866, als Preußen Sachsen und Österreich besiegte und damit die preußische Gründung Deutschlands von oben ermöglicht wurde, wurde das Führen mit Zielen erstmals wirksam: Stichwort: Auftragstaktik.) Offiziere bekamen erstmal Ermessensspielraum bei der Erfüllung ihrer Aufgaben zugestanden.

„Sag Menschen nie, wie sie Dinge tun sollen. Sag ihnen, was zu tun ist, und sie werden dich mit ihrem Einfallsreichtum überraschen.“ (George S. Patton)

Der gute Schäfer bestimmt das Ziel (die nächste Wiese zum Abgrasen), die Schafe folgen, die Hütehunde machen die Arbeit. Die Schafe merken schnell, ob der Schäfer weiß, wo es hingeht. Der Vertrauensvorschuss der Schafe gegenüber dem Schäfer ist schnell dahin, wenn die Ergebnisse nicht die Erwartungen der Schafe erfüllen. Dann übernehmen die Schafe die Führung mit fatalen Folgen. Die Schafe finden vielleicht etwas zum Fressen, aber mit der Straßenverkehrsordnung, fremdem Eigentum etc. haben sie es nicht so.

Deshalb ist es wichtig, dass die Schäferin sich auf ihre Aufgabe konzentriert: herauszufinden, wo frische Wiesen stehen und zu schauen, wie man dahin kommt. Das ist eine Mammutaufgabe - Stichwort Flächenfraß. Ein Schaf braucht ca. 10 kg Gras pro Tag. Das heißt die Schäferin muss eine Menge Gras beschaffen. Das Treiben der Schafe, die harte Arbeit, bleibt den Schafen überlassen.

Do first things first and second things not at all.

Wenige Ziele = Prioritäten statt Nachrangigkeiten

Wer etwas tun will = muss etwas sein lassen (sonst droht ein Verzetteln der Kräfte und Burnout)

Messbare Ziele! Was soll erreicht sein?

Zielkonflikte definieren = was soll sein, was darf nicht passieren (einfachster Weg zu einer frischen Wiese, ohne dass die Schafe Flurschaden anrichten können)

So gehts: Ziele setzen + Mittel definieren + Grenzen setzen für die Umsetzung (Dieselskandal!) + verantwortliche Person

Zu viel Zielvereinbarung = Motivation, aber möglicherweise keine Leistung (Gefahr: nur einfache Ziele und viel Palaver)

Zu viel Zielvorgabe = keine Motivation, niemand fühlt sich verantwortlich

Beim Teambuilding mit Schafen schlüpft ein Team in die Rolle von Schäfer und Hund (ein guter Hund ersetzt 10 Schäfer + Schäfer = Team). Das Team schafft die Schafe nur dann von A nach B, wenn man die Gesamtaufgabe in viele kleine Unteraufgaben teilt und im gesamten Team delegiert. DIe zentrale Aufgabe hat dabei der Anführer, der die Schafe anlocken und vorausgehen soll. Nur das. Oft schlüpft die Anführerin jedoch noch in eine Nebenrolle, weil zum Beispiel ein anderes Teammitglied an den Schafen gescheitert ist. Dies ist fatal. Um ein paar ausbüxenden Schafen nachzugehen, darf man die gesamte Herde sich selbst überlassen. Wohl und Wehe gehen von der Führung aus - auch bei der Wanderschafherde.

Übertragen auf die Welt der Wirtschaft heißt das:

Man muss sein Ziel genau kennen und durchdenken, um anzukommen. Wenn sich Ziele ständig ändern und daher nie erreicht werden, büxen nicht nur die Schafe aus. Die Menschen bleiben vielleicht körperlich da, aber innerlich haben sie aufgegeben. Lieber wenige große Ziele erreichen, als sich mit vielen kleinen Zielen verzetteln.


inspiriert von: Fredmund Malik, Führen Leisten Leben, Wirksames Management für eine neue Welt. Für Ziele sorgen

Lieber konzentriert und wirksam als viel beschäftigt und nichts erledigt!

Die Konzentration auf das Wesentliche ist der Schlüssel zum Erfolg. Lieber vieles unerledigt lassen und auf wesentlichen Gebieten Ergebnisse bringen, als immer geschäftig zu sein und nichts zu erreichen: gegen die Verzettelung und Zersplitterung der Kräfte!

Der Hütehund hat nur zwei Dinge im Kopf: seinem Herrchen oder Frauchen zu gefallen und seine Schafe zusammenzuhalten. Deshalb ist der Australian Shepherd oder die Altdeutsche Hütehündin so effektiv.

Das Schafe Hüten wirkt nur deshalb so beschaulich, weil der gute Hütehund 10 Schäfer ersetzt. Der Hund scannt ständig seine Herde und misst die Abstände zwischen dem Mittelpunkt der Herde und einzelnen Schafen mit zentrifugalen Tendenzen. Wenn einzelne Schafe zu weit vom Zentrum weggrasen, läuft die Hütehündin in einem schnellen und weiten Bogen um die Herde. Sie platziert sich hinter das delinquente Schafe und treibt es rein körpersprachlich oder kläffend und nötigenfalls mit einem schmerzhaften, aber nicht-verletzendem Biss (Denkzettel!) in die Hinterkeule zurück in Richtung Mitte. Dann geht das Scannen der Herde von neuem los.

Die Schafe sind aber keine Billardkugeln, die sich einfach hin- und herschieben lassen. Im Ergebnis von vielen Millionen Jahren Evolution und Überleben der anpassungsfähigsten Gene haben die Schafe einen siebten Sinn für innere Anspannung oder Entspannung potenzieller Bedrohungen entwickelt. Sie spüren, ob ein Hund die Schwelle der nötigen Aggressivität zur Bedrohung erreicht oder überschritten hat. Oder ob er zum Beispiel wegen Gelenkschmerzen die zum Schafe hüten nötige Aggressivität nicht aufbringt. Oder gar zu aggressiv unterwegs ist, was dazu führt, dass die Schafe in Panik unkontrolliert davonlaufen.

Dieses empathische Feingefühl brauchten die Schafe über Millionen Jahre zum Überleben. Schafe, die unnötig vor einem satten Wolf flüchteten, der aber nicht auf Jagd aus war, verhungerten, weil das unnötige Flüchten die Kalorienbilanz verhagelte. Schafe, die wiederum vor einem hungrigen Wolf auf der Jagd einmal zu wenig flüchteten, wurden zu Tierfutter.

Die gute Hütehündin rennt, droht und beißt nicht nur. Nein sie muss innerlich konzentriert und angespannt sein, um die Schafe bedrohen und gerade so in Bewegung zu setzen aber nicht zu sehr, damit die Schafe nicht panisch planlos davonlaufen.

Diese innere Balance und daraus resultierende Körperspannung und Aktivität erfordert volle Konzentration. Wenn der Hütehund nebenbei noch mit einer Hündin flirten würde oder seinem Herrchen beweisen wollte, dass er es besser kann als der Nebenbuhler und damit eigentlich mehr Anerkennung verdient, dann hat er schon verloren und die Schafe machen was sie wollen.

Deshalb gilt in der Schäferei: In der Ruhe (sprich Konzentration) liegt die Kraft.


Konzentration = vieles Unerledigt lassen, Unwichtiges abwehren, dafür auf wenigen Gebieten Wesentliches erreichen.

Hart arbeiten und viele Unterbrechungen = wenig erreichen. Deshalb unterbricht der Herzchirurg seine OP nicht, um zwischendurch noch ein Meeting zu halten. Wer zu viel auf einmal erreichen möchte, scheitert oder bleibt Mittelmaß. Man verzettelt sich, Kräfte werden zersplittert.


Gutes Management = es den anderen leicht machen, etwas zu leisten und einen bestimmten Zweck zu erreichen.

Ob jemand Ruhe ausstrahlt und auf eine Sache konzentriert ist oder hektisch zwischen verschiedenen Aufgaben hin- und her rennt, ist von außen leicht und intuitiv zu erkennen. Gelassen und locker oder geladen und angespannt.


Beim Teambuilding mit Schafen schlüpft ein Team in die Rolle von Schäfer und Hund (ein guter Hund ersetzt 10 Schäfer + Schäfer = Team). Auch die Schafe spüren, ob das Team konzentriert ist und an einem Strang zieht, oder ob man innerlich abgeschaltet hat, da ist aber nicht mehr präsent, weil man zum Beispiel mit dem Kollegen schäkert oder twittert.

Die meisten Teams bekommen die Schafe nach einiger Zeit und Anstrengung in den Griff. Auf dem gefühlten Zenit der Hütekunst angekommen, glaubt man an die eigene Überlegenheit und schon sind die Schafe ausgebüxt, weil die Konzentration flöten gegangen ist.

Nur wenn das Team den Weg weiß, vorausgeht, lockt, Abstände hält und Fluchtpunkte antizipiert und entsprechend versperrt, wird man die "dummen" Schafe dahin führen können, wohin man möchte. Und nicht beschissenen Schafschwänzen hinterherlaufen.


Übertragen auf die Welt der Wirtschaft heißt das:

Konzentration auf weniges Wesentliches bringt den Erfolg. Zersplitterung der Kräfte bedeutet Scheitern. Damit man sich über einen längeren Zeitraum auf das Wesentliche konzentrieren kann, muss Unwesentliches delegiert oder auf einen passenden Zeitpunkt verschoben werden. Das A und O des Zeitmanagment ist es, nur das gerade zu machen, was wirklich dringend oder wirklich wesentlich ist. Alles andere muss warten, bis es sich von selbst erledigt hat oder dringend oder wesentlich geworden ist.


inspiriert von: Fredmund Malik, Führen Leisten Leben, Wirksames Management für eine neue Welt. Grundprinzip Konzentration auf Weniges

Frustrationstoleranz und die Sieben Phasen der Veränderung

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Danke @successpictures für das nachdenklich machende Bild

Wer aufhört besser zu werden, hat aufgehört gut zu sein.

Erfolgreiche Menschen zeichnen sich durch extreme Hartnäckigkeit aus. Aufgeben ist keine Option. Weniger erfolgreiche können/wollen sich nicht so lange quälen. Doch Qualität kommt von sich quälen. In diesem Sinne unvergessen unter Ausdauersportlern: “Quäl dich, du Sau” - so Udo Bölts zum späteren Toursieger Jan Ullrich am Berg in den Vogesen bei der Tour de France 1997.

Unvergessen beim Teambuilding mit Schafen bleibt auch eine Gruppe junger beruflich sehr erfolgreicher UnternehmensberaterInnen. Über drei Stunden versuchte man vergeblich, eine Herde Bergschafe von A nach B zu treiben. Bewundernswert: die Hartnäckigkeit, kritisch: der Tunnelblick und die Unfähigkeit, die gewählte Methode des Treibens zu hinterfragen und zu adaptieren.

Man hätte darauf kommen oder erfragen können, dass die versuchte Treibjagd nicht zum Ziel führt ist und es mit Führen und Locken probieren können.

Dennoch war das sehr beeindruckend. Viele Teams verlieren nach einigen wenigen Versuchen die Lust und wollen hinschmeißen.

Ich glaube es geht um das richtige Maß: Hartnäckig an einem Ziel festzuhalten und gleichzeitig, taktisch-methodisch flexibel zu bleiben. Bäume und übrigens auch Knochen bringen Härte und Flexibilität zusammen und können so große Belastungen aushalten.

Die schweizerisch-amerikanische Psychiaterin Elisabeth Kübler-Ross entwickelte in ihrem Buch “On Death and Dying” (1969) die so genannte Kübler-Ross Kurve zum individuellen Umgang mit Trauer und Veränderung. Auch Veränderung bedeutet schließlich Trauerarbeit, weil Bewährtes und Vertrautes verabschiedet werden muss. Veränderung auf persönlicher und kollektiver Ebene ist die einzige Konstante im Leben. Die Gewinner der Evolution sind nicht die Stärksten und Klügsten, sondern die Anpassungsfähigsten - so Charles Darwin.

Wer Veränderungen im Unternehmen oder in der Politik voranbringen will, muss daher den Trauer- und Veränderungszyklus zulassen, um erfolgreich zu sein.

In leicht abgewandelter Form hier ein 7-Phasen Modell:

  1. Schock

  2. Verleugnung (vgl. Corona-Leugner)

  3. Frustration und Wut über das Unvermeidbare

  4. Depression

  5. Experimentieren (erste Anpassungsversuche an die neue Situation)

  6. Entscheidung (verbesserte Anpassung, man sieht Licht am Ende des Tunnels)

  7. Integration (Akzeptanz der neuen Realität, Innovation und persönliche Reifung)